Seit 19.Dezember 2018 existiert das bundesweit erste Streckenradar in Hannover. Überwacht wird ein 2,2 Kilometer langer Abschnitt der Bundesstraße 6 bei Laatzen, den schätzungsweise 15.500 Autos täglich passieren. Diese Strecke ist als Unfallschwerpunkt bekannt. Die Erprobungsphase ist bis Juni 2020 geplant. Bußgelder drohen seit heute, 14. Januar 2019, teilte das Innenministerium in Hannover mit.
Mit der Abschnittskontrolle „Section Control“ wird die Einhaltung der Geschwindigkeit nicht mehr nur punktuell, sondern über mehrere Kilometer überwacht wird. Ergebnisse aus anderen europäischen Ländern haben gezeigt, dass diese Maßnahme die Verkehrssicherheit positiv beeinflusst: Die Zahl der Unfälle mit Getöteten und Schwerverletzten konnte auf Strecken mit Section Control halbiert werden. Darüber hinaus sei der Verkehrsfluss harmonisiert und läuft insgesamt flüssiger. Das ist nachvollziehbar.
Diese Argumente sind zweifelsohne gegeben und zeichnen die Abschnittskontrolle aus, so dass diese Technik möglicherweise flächendeckend in Deutschland zum Einsatz kommen könnte. Es gibt dennoch Optimierungspotenziale. Ist eine dauernde Verkehrsüberwachung und somit die Harmonisierung des fließenden Verkehrs überhaupt erforderlich, wenn bspw. der Verkehr nachts auf ein Minimum wenn nicht gar auf Null reduziert ist. In derartigen Fällen wirkt sich die Technik eher verlangsamend und bremsend aus, was insbesondere der Wirtschaft einen Schaden bereiten könnte und / oder auch auf den Fahrer ermüdend wirken könnte. Es bleibt abzuwarten, in welcher Form Section Control in Deutschland installiert wird.
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